„Q“s im Gutenberg-Museum erlauben exklusive Einblicke

Gutenberg-Museum präsentiert Gutenberg-Preisträger 2020 Gerhard Steidl mit einer Pop-up-Ausstellung

Die ganze Schönheit von Schrift und Schriftkultur zeigt sich noch immer am besten in gedruckten Büchern oder Plakaten. Davon ist Gerhard Steidl, renommierter Drucker und Verleger aus Göttingen und Preisträger des Gutenberg-Preises 2020 der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft sowie der Landeshauptstadt Mainz,  überzeugt. Anlässlich der Preisverleihung, die coronabedingt in kleinem Rahmen stattfindet, gibt das Gutenberg-Museum exklusive Einblicke in Steidls Gedankenpalast in der Pop-up Ausstellung „Mein Lieblingsbuchstabe ist das Q. Gerhard Steidl“, die das Gutenberg-Museum ab Samstag,  10. Oktober, im Sonderausstellungsbereich im Untergeschoss des Weltmuseums der Druckkunst zeigt. Laufzeit ist bis Sonntag, 29. November.

Alles dreht sich um das „Q“ in der Pop-up-Ausstellung ab 10. Oktober im Gutenberg-Museum.

Die Pop-up-Ausstellung rund um das „Q“ gibt exklusive Einblicke in ein virtuoses Spiel mit dem Buchstaben, der in der deutschen Sprache höchst selten vorkommt.  Viele Schriften seien aus ökonomischen Gründen entstanden, erklärt Steidl – damit mehr Text auf eine Zeitungsseite oder in eine Anzeige passt. Der Buchstabe „Q“ aber widersetze sich allen ökonomischen Zwängen, und lade in vielen Schriften „zu geradezu lustvoller Anarchie“ ein.

Der renommierte Drucker und Verleger Gerhard Steidl. (Bildrechte: Steidl-Verlag/Gutenberg-Museum.)

1950 in Göttingen geboren, liebt Gerhard Steidl exquisite Schriften. Um seiner Leidenschaft für Druckerzeugnisse höchster typografischer Qualität Raum geben zu können, gründete er bereits kurz nach seinem Abitur 1968 den „Steidl-Verlag“ und richtete eine Siebdruckwerkstatt für Druckgrafik und Plakate ein. 1986 erschien im Steidl-Verlag das erste Buch des Nobelpreisträgers Günter Grass („In Kupfer, auf Stein“) und seit 1993 hält Steidl die Weltrechte an dessen Werk. Steidls Zusammenarbeit mit Karl Lagerfeld, der ebenso wie Steidl als Universalgenie für Kunst, Lifestyle und Mode gilt begann 1993.  Zusammen gründeten sie den Imprint-Verlag Edition 7L und die Lagerfeld Steidl Druckerei. Seit 1996 setzt Steidl sein Gespür und seine Leidenschaft für Fotografie in einem eigenen Fotobuchprogramm um.

Indem er die Druckkunst völlig neu interpretierte, setzte Steidl einen neuen Maßstab für Querdenker in der Verlags- und Druckbranche. Handwerkliche Expertise sowohl in Buchdruck und Druckgrafik als auch in der Fotografie sichern ihm großen Einfluss in den unterschiedlichsten Kunst- und Kulturszenen. 

Gutenberg Museum
Liebfrauenplatz 5
Mainz, Deutschland