Liebe Freunde und Kollegen,
Schrift ist ein Abenteuer, The Adventure We call Type, L’ecriture est une aventure
lautet der Titel eines wunderschönen 38 – minütigen Films von Maria Hemmleb und Artur Dieckhoff. Anlässlich des AEPM -Treffens im Herbst 2005 bei der Imprimerie Nationale in Paris, haben wir dietragischen Folgen der Schließung dieser historisch so wertvollen Werkstätten selbst erkennenmüssen. Wir wollten uns um eine in letzter Minute evtl. noch mögliche Dokumentation bemühen. Der endgültige Auszug musste ja im Juni 2006 erfolgt sein. Es ist gelungen! Im April 2006 haben Artur Dieckhoff und einige Idealisten, ohne jegliche finanzielle Absicherung, an den Originalschauplätzen gedreht. Nach Sichtung des vorhandenen Filmmaterials und Erstellung eines Rohschnittes bei der „thede filmproduktion“ in Hamburg ist es uns gelungen, die Heidelberger Druckmaschinen AG davonzu überzeugen, dass sie diese einzigartige Dokumentation großzügig unterstützt. Die DVD mit Booklet ist dreisprachig: Deutsch, Englisch und Französisch. Alle Rechte sind bei der Heidelberger Druckmaschinen AG. Bei unserem Treffen im September werden wir Gelegenheit haben, den Film gemeinsam anzusehen. (Rolf Demmerle)
Imprimerie Nationale – Atelier du Livre
Kürzlich hat Johan de Zoete, der Präsident der AEPM, auf seinem Rückweg von der sehenswerten Ausstellung zur Chromolithographie im »Musée de l’Imprimerie« in Lyon auch die neu angelegte »Imprimerie Nationale« in Paris besucht. Er war sehr erfreut zu sehen, dass große Teile des Betriebes weiterhin aufrecht erhalten werden können. Schließlich hatte es vor ein paar Jahren einiges Aufsehen um die Ausstellung gegeben (siehe oben). Die Werkstatt, das »Atelier du livre«, zog in ein Gebäude im Industriegebiet eines Vorortes von Paris, nach Ivry-sur-Seine, was eine Weiterverwendung der meisten Maschinen ermöglichte, die uns bereits so schöne Editionen bescherten. Der größte Teil der historischen Sammlung wird dagegen anderswo aufbewahrt, was sicher keine praktikable Lösung ist. Christian Jourdain, der Direktor, erzählte von den Plänen, dieistorische Sammlung zu retten in ein Arbeitsmuseum umzuwandeln. Erversprach, in einem der nächsten Newsletter alle Mitglieder der AEPM darüber zu informieren.
David Winkworth
Erst vor Kurzem erreichte uns die traurige Nachricht vom Tode unseres Mitglieds David Winkworth,dem Initiator und treibender Kraft des »The Printing House Museum« in Cockermouth, GB. David begann seine Karriere als Chemieingenieur, doch seine Begeisterung für Bücher und Literatur führtenzur Gründung des »The New Bookshop« und später des »Printing House Museum«. Er waranerkannter Fachmann für Druckmaschinen und die Linotype. David war 78 Jahre alt als er am 28 Dezember letzten Jahres starb.
Zwangloses Treffen der Mitglieder bei der drupa
375 Jahre Buchdruckerei J. J. Augustin in Glückstadt
Ende letzten Jahres gab es ein Jubiläum zu feiern, das unser Mitglied Jürgen Bönig vom Museum der Arbeit in Hamburg ins Schwärmen bringt. Hier sind Auszüge aus einem Bericht von ihm: »… am 21. November 1632, vor 375 Jahren verlieh der dänische König Christian IV. Andreas Koch aus Kopenhagen das Privileg zum Betrieb einer »königlichen Buchdruckerei« in der 15 Jahre zuvor gegründeten Stadt Glückstadt.
Damit gehört Glückstadt nicht zu den ersten Städten oder Regionen, in denen der Buchdruck sich etablierte […] Die Besonderheit des Privilegs in Glückstadt liegt aber darin, dass die damals errichtete Buchdruckerei über die fast vier Jahrhunderte hinweg kontinuierlich bestehen blieb und […] als Druckerei und Setzerei J. J. Augustin im 20. Jahrhundert eine nochmalige Blüte hervorbrachte, zur größten (privaten) Fremdsprachen (und Fremdalphabet) – Setzerei und – Druckerei in Deutschland aufstieg.
Die materiellen Zeugnisse dieses Wirkens für die Vermittlung fremder Sprachen sind noch in Glückstadt in der Druckerei und Setzerei vorhanden […].
Dokumente und Fakten der fast vierhundertjährigen Geschichte der Druckerei lassen sich entnehmen dem schönen Jubiläumsbuch 350 Jahre Buchdruckerei in Glückstadt, das 1982 bei J. J. Augustin im Buchdruck gefertigt wurde und von dem vorhandenen Schatz an Satzschriften zeugt, zugleich aber den Umbruch festhält, in dem der Fotosatz und der elektronische Satz den Bleisatz obsolet machte…«