Liebe Freunde und Kollegen,

es ist wieder soweit, wir möchten gerne unsere Informationen an Euch weitergeben. Wir freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass unsere Homepage nun innerhalb der nächsten vier Wochen auch in Englisch abrufbar sein wird (www.aepm.eu/english). Ebenso hat es uns gefreut, dass zahlreiche Beiträge unserer Mitglieder bei uns eingegangen sind, die wir Euch gerne vorstellen wollen. Im Mittelpunkt unseres letzten Newsletters stand die Ankündigung der Mezzotinto-Tagung in Mainz, über die wir ausführlich berichten wollen. Doch zuerst ein wichtiger Hinweis:

Deutschland

AEPM Jahrestagung 2010

Die AEPM Jahrestagung 2010 findet vom 3. bis 5. September 2010 im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen statt. Das Programm ist bereits auf dem Postweg versandt worden. Meldet Euch bitte zahlreich an.
Bericht zum AEPM-Mitgliedertreffen am 12. und 13.10.2009 in Mainz
Anlässlich der Sonderausstellung „Mezzotinto“ in Kooperation des Landesmuseums und des Gutenberg-Museums Mainz (4.10. bis 29.11.2009): „Die also genannte Schwarze Kunst in Kupfer zu arbeiten. Technik und Entwicklung des Mezzotintos“ – lud der AEPM seine Mitglieder nach Mainz ein. Etwas mehr als 20 Mitglieder und Interessierte folgten der Einladung.
Zum 400. Geburtstag des Erfinders des Mezzotintos, Ludwig von Siegen, zeigte die Ausstellung seltene Drucke aus dem Kreis der ersten Schabkünstler, welche die neue Erfindung ab 1653 von Mainz aus verbreiteten.
„Schwarze Kunst“, „mezzotinto“, „Schabkunst“, „manière noire“, … sind Begriffe für ein in der Mitte des 17. Jahrhunderts erfundenes Druckverfahren, das die Kunsttheorie irritierte und Kenner begeisterte. Waren bisherige Drucktechniken vergleichbar mit der Zeichnung, so basierte das Mezzotinto auf der Erfindung des Rasters. Technische Vorgänge wurden umgekehrt – alte Vorstellungen zur Kunst waren nicht mehr gültig.
Kenner schätzten Mezzotintodrucke, da sie bisher nur in der Malerei gekannte Hell-Dunkel-Effekte und Halbtöne erzielten und Gemälde überzeugend reproduzierten.
Fast zeitgleich zu dieser Erfindung standen neue Denkansätze in Physik und Wahrnehmungstheorie. So erscheint das Mezzotinto mit seinem Raster heute wie ein früher Vorläufer der digitalen Darstellung.
Dr. Norbert Suhr, Landesmuseum und Dr. Eva Hanebutt-Benz, Gutenberg-Museum Mainz organisierten direkt vor der Buchmesse – die am 13. Oktober in Frankfurt eröffnet wurde – ein spezielles Programm aus Vorträgen, Führungen und Vorführungen zum Thema Mezzotinto für die Mitglieder der AEPM in beiden Häusern.
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Die Tagung begann am Montag, den 12. Oktober mit einem Mittagsessen im Restaurant des Landtages. Nach ersten anregenden Gesprächen bei Tisch, folgte um 14.00 Uhr das Programm.
Eröffnet wurde die Tagung im Landesmuseum mit einem Vortrag von Dr. Frithjof Schwartz, „Das Ende der Linie. Englische Mezzotintodrucke der Sammlung Erthal“. Er stellte besonders heraus, dass die neue Technik wie ein Vorangriff auf spätere Erfindungen erscheint.
Dr. Frithjof Schwartz, Vortrag
Danach führte Dr. Norbert Suhr durch die Ausstellung im Landesmuseum. Er widmete sich schwerpunktmäßig der Erfindung der Mezzotinto-Technik und deren Bedeutung für die Kunstgeschichte. Anhand von Grafiken der drei Dilettanten: Ludwig von Siegen, Prinz Ruprecht von der Pfalz und Dietrich Caspar von Fürstenberg drei Adeligen, deren Spuren sich in Mainz kreuzten, zeigte Dr. Suhr beeindruckend auf, dass in Mainz die Wiege der Schabkunst stand. Ferner erläuterte er mittels der Exponate die weitere Verbreitung der Schabkunst in Deutschland und den Niederlanden im 17. und 18. Jahrhundert.
Abends traf sich noch eine kleine Gruppe der Teilnehmer in einem Mainzer Weinhaus. Hier wurden Gespräche über die Probleme und Perspektiven einzelner Druckwerkstätten geführt und Zukunftsperspektiven des AEPM erörtert.
Am Dienstag, den 13.10.2009 wurde die Tagung im Gutenberg-Museum Mainz fortgeführt. Das Thema des Tages war die Technik und die Entwicklung des Mezzotintos von den Anfängen bis zur Gegenwart. Michael Rausch, Kupfertiefdrucker – und Mainzer Stadtdrucker im Jahr 1995 – führte in seinem praxisbezogenen Vortrag: „Wie kommt die Kunst ins Blech?“ unterschiedliche Tiefdrucktechniken vor und machte Abzüge von den Platten.
Anschließend führte der Grafiker und Kunsthistoriker Dr. Bernd Schäfer durch die Sonderausstellung im Gutenberg-Museum. Ausgehend von den Graphiken Ludwigs von Siegen, des Prinzen Rupprecht von der Pfalz, Wallerant Vaillants und Abraham Blootelings zeigte er
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exemplarisch die stetige Perfektionierung des Verfahrens der Schabtechnik auf. Den Schwerpunkt seiner Betrachtung legte er auf die Entwicklung vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit Werken von Künstlern wie Max Klinger, Alfred Hrdlicka und Johannes Grützke.
Nach der Mittagspause erklärte der niederländerische Künstler Joop Vegter zunächst die Technik der Farbmezzotinto Schritt für Schritt in einem Diavortrag. Danach führte er die stufenweise Bearbeitung der Druckplatten und den anschließenden Druck an einer Tiefdruckpresse vor. Über eine Stunde wurden alle Teilnehmer in den Bann dieser Vorführung gezogen.
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Joop Vegter, Technik der Farbmezzotinto
Bearbeitung der Platte mit dem Wiegemesser, links oben
In den Pausen zwischen den einzelnen Programmpunkten blieb Zeit für Fachgespräche und regen Erfahrungsaustausch. Der Vorstand des AEPM nutzte die Gelegenheit zu einem Arbeitsgespräch über das weitere Vorgehen in Bezug auf die Ausbildung bzw. die Weitergabe von Wissen im Bereich der Druck-Berufe an die nachfolgenden Generationen.
Schließlich beendeten Frau Dr. Hanebutt-Benz, Direktorin des Gutenberg-Museum und Johan de Zoete, Vorsitzender der AEPM die interessante und bereichernde Veranstaltung. Für viele war es das erste Mal gewesen, die schöne und seltene Mezzotintiotechnik in ihrer Ausführung und im Druck zu erleben.
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Mainz

Informationen aus dem Gutenberg-Museum
Felix Martin Furtwängler – Printing into Thinking
Ausstellung vom 25.3.-27.6.2010
Folgen-Suiten-Zyklen. Die Ausstellung im Gutenberg-Museum zeigt Tiefdruckgrafiken des Künstlers aus drei Jahrzehnten. Mit durchgehend farbig bebildertem Katalog. Begleitend zur Ausstellung werden in der Buchbinde- und Papierabteilung des Museums Einbände, Mappen und Vorsatzpapiere von Felix Martin Furtwängler vorgestellt.
Letterbugs und anderes Geziefer
Ausstellung im Druckladen vom 28. Mai – 30. September 2010
Der Druckladen des Gutenberg-Museums zeigt Arbeiten der Künstler Bill Moran (USA) und Anja Germann.
Mainzer Museumsnacht 2010
Lichtspiele am 29. Mai 2010
Am 29. Mai 2010 wird im Gutenberg-Museum zur Mainzer Museumsnacht nicht nur gedruckt, sondern auch beleuchtet! Dieser besondere Abend steht unter dem Themenmotto „Lichtspiele“. Lassen Sie sich überraschen.
Mainzer Johannisnacht 2010
Mainz feiert vom 25.-28.Juni 2010
Vom 25.-28. Juni 2010 feiert die Stadt die Erfindung des Buchdrucks durch seinen berühmtesten Sohn, Johannes Gutenberg. Das Museum beteiligt sich an diesem größten, jährlich stattfindenden Volksfest mit lebendigen und anschaulichen Aktionen rund um das Thema Druck und Papier
Der antiquarische Büchermarkt im Innenhof des Gutenberg-Museums
[Die Termine in 2010: 6.3., 3.4., 5.6., 25.-28.6., 3.7., 7.8., 4.9., 2.10., 6.11. und am 4.12.2010]
Der antiquarische Büchermarkt in Mainz findet an jedem ersten Samstag im Monat, jeweils von 8.00 bis 14.00 Uhr, im Innenhof des Gutenberg-Museums statt. Gehandelt werden alte und wertvolle Bücher, aber auch weniger wertvolle und überhaupt alles antiquarisch gedruckte Papier. Zur Mainzer Johannisnacht verwandelt er sich in den Johannis-Büchermarkt und Bücherstände durchziehen die Mainzer Innenstadt (Schiller- bis Ballplatz). So wird er sicherlich zu einem der schönsten Büchermärkte Deutschlands.
Wochenendworkshops im Druckladen
Der Druckladen des Gutenberg-Museums veranstaltet mehrmals im Jahr Wochenendworkshops zu unterschiedlichen Themen. Vom Umgang mit hochmittelalterlichen Buchschriften (20.-21.2.), Klassischen Bleisatz (6.-7.3.), Papiergestaltung (20.-21.3. & 20.-21.11.), Buchbinden (17.-18.4. & 18.-19.9.), Radierung (12.-13.6.), Postkarten (28.-29.8.), Textgestaltung (4.-5.9.) und Linoldruck (2.-3.10.) bietet die offene Druckwerkstatt in diesem Jahr wieder ein umfangreiches Programm. Das vollständige Programm:
Neue Ausstellungsstücke in der China-Abteilung
Die Partnerschaft mit dem chinesischen Druckmuseum in Peking hat dem Gutenberg-Museum attraktive neue Ausstellungsstücke beschert.
Darunter zwei lebensgroße Figuren, die an runden Setzkästen die chinesische Art des Setzens anschaulich demonstrieren, sowie ein Diorama mit sechs kleinen Figuren, die die Herstellung von Lettern aus Ton darstellen.

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Kornwestheim
Im letzten Newsletter mussten wir Euch leider vom Ableben unseres langjährigen Mitglieds Horst Reichert berichten. Die große Sammlung seines privaten Druckmuseums konnte im Ganzen an einen neuen Besitzer innerhalb Deutschlands verkauft werden.
Schweiz:
Grundlagenkurs Linotype im Typorama in Bischofszell (Schweiz), 26. bis 28. November 2009
Vom 26. bis 28. November 2009 fand im Typorama in Bischofszell (Schweiz) der zweite Linotype-Grundlagenkurs statt. Referent war Paul Wirth, der seit 30 Jahren Setzmaschinen (sowie Handsatzlettern, Druckmaschinen etc.) sammelt. Der Kurs war voll belegt mit folgenden Aspiranten: Percy Penzel und Fred Lautsch von der historischen Spielkartenfabrik in Stralsund (bei Rügen), Wolfgang Herrmann von der historischen Druckerei im Stadtmuseum Schleswig, Markus Müller (ex Betriebsleiter der Basler Papiermühle) und Martin Kessler aus dem benachbarten Bissegg (Vorführer im Typorama). An einem zweiten Kurs vom 10. bis 12. Dezember – eigens französisch abgehalten – nahm Joël Bertin von der Imprimerie Nationale in Paris teil.
Trotz durch Heiserkeit beeinträchtigter Stimme des Referenten haben die Kursteilnehmer viel gelernt und können nun mit sicherem Gefühl an der Maschine arbeiten, wenn auch in drei Tagen keine perfekten Maschinensetzer ausgebildet werden können.
Alle Teilnehmer haben den Kurs erfolgreich absolviert und sind nun von der AEPM autorisiert, Führungen an Linotype-Setzmaschinen durchzuführen.

Niederlande

Wir trauern um Toon Wegner
Völlig unerwartet starb am 17. Februar unserer Mitglied Toon Wegner vom Grafischen Centrum Orvelte in den Niederlanden. Toon wurde 83 Jahre alt. Er war sein ganzes Leben im Bereich der Graphik tätig und hat zahlreiche internationale Wechselausstellungen mit Graphik-Künstlern organisiert. Auf seine Initiative entstand 1973 die Stiftung Pro-Graph, eine Werkstatt für Graphik-Künstler. 2008 entstand der Neubau einer historischen Druckwerkstatt in Orvelte. Was mit der Druckwerkstatt zukünftig geschieht, ist noch unsicher.
Informationstreffen von Vertretern Niederländischer Graphik-Museen in Valkenswaard
Am 29. Januar trafen sich 12 Vertreter von Niederländischen Graphik-Museen im Steindruckmuseum Valkenswaard – dies bereits zum dritten Mal. Ziel dieser Treffen ist der Austausch von Informationen, im Hinblick auf eine mögliche Zusammenarbeit bei Ausstellungen oder bei Fragen der Einrichtung. Es wurde entschieden, ein gemeinsames „Portal“ einzurichten, auf dem jeder der mit „Google“ nach graphischen Museen sucht, die Holländischen sofort findet. Dieses Portal soll innerhalb der nächsten Wochen fertig gestellt sein.

Belgien

Auch in Belgien haben sich die graphischen Museen dazu entschieden, sich regelmäßig zu Arbeitsgesprächen zu treffen. Auch hier hat man festgestellt, dass der Austausch von Ideen, und sich untereinander zu kennen, von Vorteil sein kann. Man beabsichtigt durch Zusammenarbeit u.a. Kentnisse und Expertisen zu verstärken, sowie einen effizienteren Einsatz von finanziellen Mittel. Auch will man mit gemeinsamen Initiativen das graphische Erbe besser bewerben.
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In eigner Sache
Auch in Zukunft freuen wir uns über Nachrichten, die wir gerne im Newsletter verbreiten. Schickt uns Infos, Anzeigen und Anregungen.
Viele Grüße aus Mainz
Inge
(Geschäftsführung)