[Grevenmacher, Luxemburg]

„Gutenberg revisited“ : die neue permanente Ausstellung über die Geschichte des Buchdrucks

Ab dem 4. Juli 2018 stellt sich die permanente Ausstellung über den Buchdruck im Luxemburger Druck- und Spielkartenmuseum unter dem Titel „Gutenberg Revisited“ mit vielen neuen Inhalten vor. Die Ausstellung wurde mit dem Label „2018 Année Européenne du patrimoine culturel #EuropeForCulture“ ausgezeichnet.

Die auf zwei Etagen angelegte Ausstellung präsentiert auf der ersten Etage übersichtlich und verständlich die Geschichte des Buchdrucks. Der zeitliche Rahmen wurde erheblich erweitert. Wurde bis dato die Zeitspanne von 1850 bis 1950 behandelt, umfasst die Ausstellung jetzt die Zeitspanne vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis ins 21. Jahrhundert. Eine anschauliche Timeline vermittelt diese Zeitspanne auf 14 großformatigen Infopaneelen mit Illustrationen und neuen Objekten. Ein Zeitstrahl überblickt die wichtigsten nationalen und internationalen geschichtlichen Ereignisse. International wurde der Buchdruck von Johannes Gutenberg 1452 mit dem Druck der Bibel begründet. In Luxemburg beginnt die Buchdruckgeschichte im Jahr 1598 mit dem ersten Druckerprivileg für Mathias Birton in der Stadt Luxemburg.

Die Ausstellung zieht auch eine Parallele zwischen den Auswirkungen der Erfindung des Buchdrucks und der heutigen Digitalisierung. Beide stellen revolutionäre Wendepunkte in der Gesellschaft dar.

Im Erdgeschoss befindet sich – wie zuvor – die beeindruckende Sammlung historischer Maschinen rund um den Buchdruck, wobei hier zwei besonders hervorgehoben werden: die Linotype, welche vor allem den Zeitungsdruck revolutionierte, und die Original Heidelberger Tiegeldruckpresse, welche den Höhepunkt in der Entwicklung des Tiegeldruckes darstellt. Bei beiden wird die Funktionsweise durch historisches Filmmaterial visualisiert. Aber auch die Geräusche der Maschinen im Betrieb sind beeindruckend; diese sind auf Knopfdruck abspielbar und das bei allen Ausstellungsstücken.

„Print is alive“. Denn wenn der Besucher oder Leser jetzt denkt, diese Maschinen haben ihre Zeit hinter sich, hat er weit gefehlt. Dem Museum liegt es am Herzen, den Hochdruck weiterleben zu lassen und so finden sowohl Kurse für jedermann als auch Künstlerresidenzen im Museum statt, in denen auch auf den historischen Pressen gearbeitet wird. Die im Rahmen von Künstlerprojekten entstandenen Werke werden im ExpoCube des Museums gezeigt. Aber auch die Besucher dürfen sich im Hochdruck versuchen und haben die Möglichkeit sich auf einer Handpresse ihr eigenes Souvenir selbst zu drucken.

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass die Arbeitsgruppe rund um Präsidentin Liane Felten, Koordinatorin Monika Jakobs, sowie die Verwaltungsratmitglieder Jean Reitz und Volker Hoyer maßgeblich für die Verwirklichung der neuen Ausstellung verantwortlich ist, welche sie in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern ins Leben gerufen hat. Georges Zigrand war bereits bei der Realisierung des Museumsshops und ExpoCubes dabei und war auch bei der Gestaltung dieser Ausstellung mit an Bord. Ergänzt wurde das Team durch den Historiker Hans Fellner und den Grafiker Laurent Daubach. Die neue permanente Ausstellung markiert jedoch nur einen ersten Schritt in der Weiterentwicklung des Museums. Weitere spannende Neuerungen sind in Planung.

Um die Inhalte einem größtmöglichen Publikum zugänglich zu machen, wurden die Ausstellungstexte auf Deutsch, Französisch und Englisch, sowie teilweise auch auf Luxemburgisch verfasst.

Zusätzliche Informationen

Der Kulturhuef hat das Label EUREWELCOME und wurde mit „Barrierefreiheit geprüft“ ausgezeichnet. Exponate sind für Rollstuhlfahrer erreichbar und die rollstuhlgerechten Aufzüge machen alle Ebenen zugänglich. Toiletten für Rollstuhlfahrer sind sowohl im Museum, als auch im Bistro und Kino vorhanden. Assistenzhunde sind in beiden Gebäuden erlaubt. Auf den Parkplätzen auf beiden Seiten des Hauses befindet sich jeweils ein öffentlicher Behindertenparkplatz.

Neue visuelle Identität

Des Weiteren wartet der Kulturhuef mit einer komplett neuen visuellen Identität auf. Das neu entwickelte Logo steht für die Vielseitigkeit des Hauses.

Die Quadratform des neuen Logos mit seinen drei einschneidenden Dreiecken kann spielerisch interpretiert werden: einerseits repräsentiert diese Form den Hof des Kulturhuefs mit seinen drei Eingängen, andererseits erinnert das Erscheinungsbild an ein „K“. Neben einem einheitlichen Logo stehen die drei Farben Grün, Orange und Blau weiterhin für die drei Stützen: Museum, Kino, Café. Das Museum behält den Namen „Luxemburger Druck- und Spielkartenmuseum“, verkürzt „kulturhuef musée“. Das Cinémaacher wird umbenannt in „kulturhuef kino“ und das Kulturcafé wird ab jetzt „kulturhuef bistro“ genannt. Die neuen Bezeichnungen symbolisieren die Einheit des Hauses.Zudem sorgt eine neue Beschilderung für eine bessere Orientierung der Besucher.

Die Webseite kulturhuef.lu wurde ebenfalls neu gestaltet. Es wurde auf einfache Navigation und Verständlichkeit durch das vielseitige Programm des Kulturhuefs gesetzt. Die neue Webseite präsentiert sich einfach, aufgeräumt und klar.

Die Gestaltung der neuen visuellen Identität des Kulturhuefs stammt von Cropmark – creative studio, Technik und Gestaltung der Internetseite von dem Internetdienstleister Redlingshöfer +cHofmann.

Liane Felten, Präsidentin, über den Kulturhuef:

„Als Präsidentin des Kulturhuefs, im Namen des Verwaltungsrates und im Namen unseres dynamischen Teams, schätze ich mich glücklich, den Bürgern Grevenmachers, der Großregion, und des Luxemburger Landes sowie allen Interessierten das vielseitige Programm des Kulturhuefs, einem regionalen kulturellen Juwel, vorstellen zu können.“